Den Schäden auf der Spur
Mit moderner Bauforensik verdeckte Bauschäden aufspüren
CSI in Youth Hostel in Brixen. Spurensuche mit Tatortlampen und Forensik Kameras in einem abgedunkelten Raum.
Der Verein Baubiologie Südtirol organisierte gemeinsam mit dem Begründer der optischen Bauforensik in Europa, Prof. Dr. Andreas O. Rapp von der Universität Hannover am 16. Und 17. März 2023 das erste Bauforensik Seminar in Südtirol. Ein großer Dank gilt der Stiftung Südtiroler Sparkasse, die das Seminar unterstützt haben.
So wie Horatio Caine den Tatort nach Blut oder anderen Spuren untersucht, werden in der Bauforensik Wohnungen z.B. nach überstrichenem Schimmel oder Wasserschäden untersucht. Da organisches Material fluoresziert, können diese mit Tatortlampen und passende Filter ausgespürt und mit modernen Forensik Kameras dokumentiert werden.
In diesen Zweitagesseminar wurden die verschiedenen Möglichkeiten und Einsatzgebiete der optischen Bauforensik aufgezeigt und an verschiedenen Trainingsstationen trainiert.
Mögliche Einsatzgebiete der optischen Bauforensik:
Im Immobilienbereich, speziell bei einem Neukauf einer Wohnung kann die Qualität der Ausführung beurteilt werden.
Auch bei der Schimmelsanierung kann festgestellt werden, ob der Befall ordnungsgemäß beseitigt wurde, oder ob der Schaden nur überstrichen wurde.
Gab es in der Wohnung Wasserschäden? Ist das eine reine mineralische Wandfarbe? Unterscheiden verschiedener Klebstoffe und Kunststoffe! Wurde die richtige Spachtelmasse verwendet?
All das kann mit den Techniken der optischen Bauforensik nachgewiesen werden.
Nähere Informationen gibt es beim Verein Baubiologie Südtirol oder den Südtiroler Bau Forensikern Norbert Auer aus Eppan, Norbert Lang aus Teis und Florian Weger aus Sand in Taufers
Prof. Dr. Andreas Rapp von der Leibniz Universität Hannover sagt:
„Das Bau-Forensik Praxisseminar in Brixen war für mich ein herausragendes Ereignis in mehrfacher Hinsicht. Die Organisation durch die Baubiologie Südtirol lag in den Händen von Florian Weger und war perfekt, ebenso wie die Location in den Tagungsräumen des Youth Hostels im Herzen von Brixen. Die Gruppe der Teilnehmer aus Südtirol und Nordtirol war interdisziplinär zusammengesetzt. Dies ermöglichte einen interessanten Austausch, hier hat jeder von jedem gelernt. Mein persönliches Highlight waren die historischen Fassaden auf dem Domplatz in Brixen. Die restaurierte Fassade des Doms selbst mit ihrem gewaltigen Riss zwischen den Türmen, der nur mit bau-forensischen Methoden sichtbar ist, sowie die restaurierte Fassade der Stadtbibliothek und die teilrenovierte Fassade des Cafés zur Hofburg Millennium boten sich uns als ideale Untersuchungsobjekte für das praktische Training der UV-Absorptionsbildanaylse. Sie ist eine von vier Techniken der optischen Bau-Forensik, die während des Seminars erlernt und trainiert wurden. Das ganze Seminar war fachlich sehr interessant und es ist einfach schön, dass sich Freundschaften über die Landesgrenzen hinaus entwickelt haben. Ich freue mich auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit und komme gern wieder ins schöne und bauhistorisch interessante Südtirol mit seinen aufgeschlossenen Menschen.“
Walter Schaffer, Geschäftführer Leckotech GmbH:
Das Bauforensikseminar in Südtirol hat mir einen besseren Einblick in die Arbeit der Forensik gegeben und ich erstaunt welche Möglichkeiten es gibt, um Schäden damit festzustellen, zu beurteilen, zu analysieren und vor allem etwas wieder sichtbar zu machen, was mit freiem Auge nicht mehr möglich ist.
Der Referent Hr. Univ. Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. Parkettlegermeister A.O. Rapp hat das Seminar super abgehalten, alles deutlich und eindringlich erklärt und war für alle Fragen und Anregungen offen.
Es hat mir sehr gut gefallen, dass das Seminar einen großen Anteil an Praxis beinhaltet hat, so konnte man selber probieren und es ist einen leichter gefallen die Abläufe mit Kamera, Filter und Lichtquellen Kombination zu verstehen und umzusetzen
Ich freue mich schon auf die ersten bauforensischen Analysen bei meinen Kunden.