Wohn-Raumklima

Wir alle kennen den täglichen Wetterbericht, sehen die europäische Wetterkarte im Fernsehen und sind neugierig, was für eine Witterung uns in den nächsten Tagen erwartet. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle: Jahreszeit, Sonneneinstrahlungsdauer, Windgeschwindigkeit, Luftdruck, Wasserdampfgehalt der Luft. Wir sprechen hier vom Klima allgemein.

Betrachten wir das Klima in unserem Garten, so sprechen wir in diesem kleinen Bereich vom Mikroklima, das abhängig vom allgemeinen Klima ist, aber seine unterschiedliche Ausprägung findet durch Standort, Verschattung, Höhenlage, windgeschützte oder -offene Lage, Umfeld.

Ähnlich verhält es sich mit dem Wohnklima. Einflussfaktoren des Gebäudes, seiner Materialien, der Haustechnik in Form von Heizung, aber auch die Elektrik, das Lüftungsverhalten und die gewählte Einrichtung bestimmen die Qualität des Wohnens, sprich das Wohnklima.

 

Im Einzelnen lassen sich hierfür vier wichtige Faktoren auflisten:

  1. Raumtemperatur, bestehend aus einzelnen Komponenten wie Wärmedämmung, Wärmeabgabe der Heizflächen, Sonneneinstrahlung, Klimatisierung
  2. Feuchte, mit den Komponenten Luft- und Materialfeuchte, Isolation, Speichervermögen von Wasserdampf
  3. Luft mit Staubgehalt, Bewegung, Geruch
  4. Elektrik mit elektrischen und magnetischen Gleich- und Wechselfeldern.

Alle vier beeinflussen sich wechselseitig und bestimmen die Art des Wohlbefindens in einer Wohnung.

LUFTIONEN

Die Atemluft sollte frei von Schadstoffen und Stäuben sein, aber auch die richtige Konzentration an negativen und positiven Ionen (elektrisch geladene Atome oder Moleküle) besitzen. Neben der vitalisierenden biologischen Reizwirkung kennen Wissenschaftler auch die luftreinigende Wirkung dieser Teilchen: In der Luft schwebende Partikel wie Bakterien, Viren oder Staub werden durch die elektrische Ladung angezogen und sinken durch die erhöhte Masse schneller zu Boden.

Gestört wird ein harmonisches Verhältnis der Kleinionen in der Atemluft besonders durch elektrostatische Aufladungen (s. Elektrosmog), Industrieemissionen, Straßenverkehr, Tabak und Räucherstäbchen.

Die Raumluftqualität wird aber auch durch Faktoren wie Kohlendioxid, Feuchte, Luftdruck, Temperatur und Luftbewegung bestimmt. Folgende Werte werden empfohlen:

  • pro Stunde 50 m³ Frischluft (pro Person / Luftwechselrate)
  • 40-60%Luftfeuchtigkeit (bei Winterklima 45-50%)
  • unter 500 ppm (Teilchen pro Million) Kohlendioxid
  • über 20 % Sauerstoff    


Regelmäßige Lüftung ist die generelle Empfehlung für die Verbesserung des Raumklimas. Ein gestörtes Raumklima fördert Krankheit, Nervosität, Depressionen und Passivität.

EMPFOHLENE RAUMLUFTTEMPERATUREN
Wohnzimmer und Büro: 18 - 22°C
Schlafzimmer: 15 - 17°C
Bad: 20 - 23°C
Treppenhaus: 10 - 14°C
Küche und bei leichter Tätigkeit: 18 - 20°C
Arbeitsräume bei schwerer körperlicher Tätigkeit: 15 - 17°C
 



Quelle: Verband Baubiologie VB & Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN