Leuchtmittel
Glühbirne raus - Energiesparlampe rein?
Die Vorteile der Energiesparlampe werden oft gepriesen, wir wägen Vor- und Nachteile ganzheitlich ab und haben erkannt, dass Glühbirnen und Halogenlampen vorteilhafter sind. Messungen unter Praxisbedingungen haben ergeben, dass manchmal nicht die Hälfte der versprochenen Lichtfülle gefunden wurde, dafür aber ab und zu mehr Stromverbrauch als vom Hersteller deklariert.3)
Die Herstellungsenergie für Energiesparlampen ist aber bis zu 40mal höher als bei Glühbirnen.2)
Energiesparlampen erzeugen schlechteres, ungesünderes Licht und Elektrosmog, enthalten hochtoxisches Quecksilber und müssen daher als Sondermüll entsorgt werden.4)
Statistiken haben ergeben, dass 85% der Energiesparlampen im Hausmüll landen, und von den restlichen 15%, welche für das Recycling gesammelt werden, zerbrechen mehr als 40% im Container. Damit entweicht das giftige Quecksilber von mehr als 90% der Energiesparlampen in die Umwelt.
Verzicht z.B. auf StandBy bei elektrischen Geräten wäre baubiologisch effizienter, dabei wird Energie gespart und schädliche Strahlung vermieden.
Als Alternative bieten sich Halogenlampen ohne Trafos an, die bis zu 50%1) Energie sparen. Es gibt kein Leuchtmittel, das ein dem Sonnenlicht ähnlicheres Spektrum erzeugt, als Glühbirnen und Halogenlampen.4)
Für besonders energiesparende Häuser wird eine Stromheizung als ökonomisch günstig eingestuft. Nicht nur hier bieten sich Glühbirnen und Halogenlampen besonders an, welche eine hocheffiziente und kostengünstige Stromheizung mit einem Wirkungsgrad von bis zu 95% sind, und zudem eine wertvolle Nebenleistung bringen, nämlich ein künstliches, aber zugleich gesundes Licht.
Quellen:
1) Phillips
2) Alexander Wunsch, www.lichtbiologie.de
3) Wohnung + Gesundheit, Nr.124 www.baubiologie.de
4) Wohnung + Gesundheit, Nr.130
5) Alexander Wunsch: Entladungslampenspektrum: Eigenmessung mit Zeiss Spektrometer MCS 210, www.lichtbiologie.de
Reinhard Hafner (Geometer) & Bernhard Oberrauch (Architekt)
Lampe & Gesundheit
Birne kaputt...
Aus: Hessenfernsehen
Ausgestrahlt am: 02.02.2011
Uhrzeit: 21.00 Uhr
Sendung: Alles Wissen
Moderator: Thomas Ranft
Dauer: 5:25 Minuten
Im Themenblock „Gefahren im Alltag“ wurde gleich am Anfang unter „Gesundheitsgefahr Energiesparlampen“ die Thematik dargestellt:
Die Energiesparlampe, der neue Umweltliebling, denn sie spart sehr viel Strom: bis zu 80 Prozent im Vergleich zur Glühbirne. Allerdings brauchen Energiesparlampen Quecksilber um Licht zu erzeugen. Winzige Mengen, aber hochgiftig. Im Normalfall kein Problem: das Quecksilber ist fest verschlossen in der Lampe. Aber was, wenn eine solche Lampe kaputt geht? Wie schädlich ist das für unsere Gesundheit?
Das wollte das Umweltbundesamt wissen und hat eine Pilotstudie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: die Belastung nach einem Lampenbruch lag bis zu 20-fach höher als der Richtwert empfiehlt. Das macht Schlagzeilen: „Gift in Ökoleuchten“ meldet der Spiegel, „Sparlampen sind schädlich“ die Welt. Aber stimmt das?
Wie wirkt Quecksilber im menschlichen Körper? Der Präsident des Umweltbundesamts in Berlin, Jochen Flasbarth, erklärt: "Quecksilber ist ein Gift, das im Körper gesundheitsschädigend wirkt. Es kann insbesondere Gesundheitsschäden im Gehirnbereich auslösen, vor allem in der Entwicklungsphase bei Kleinkindern."
Deshalb lautet die offizielle Empfehlung: bei Lampenbruch sofort das Fenster aufmachen, Heizung oder Klimaanlage abstellen und den Raum erst nach 15 Minuten wieder betreten. Beim Reinigen das Fenster offen lassen und Gummihandschuhe tragen. Keinen Besen oder Staubsauger verwenden - stattdessen die Glassplitter mit Karton zusammenkehren. Mit feuchten Papiertüchern wischen und alle Reste in ein luftdicht verschließbares Gefäß tun. Dieses muss zum Recyclinghof gebracht werden, der Karton und die Handschuhe können in den Restmüll. "Grundlage für die Empfehlungen ist eine amerikanische Studie", so Jochen Flasbarth vom Umweltbundesamt: "In der Mainstudie wurde getestet: was passiert, wenn Energiesparlampen mit Quecksilber zerschlagen werden und zwar im beleuchteten Zustand. Es wurde dann gemessen, wie sich die Qualität der Innenraumluft und zwar in unterschiedlichen Höhen, also bodennah und etwas höher, im Laufe der Zeit verändert. Das war die Grundlage für die Empfehlungen, die bislang galten."
Für Quecksilberbelastungen gibt es Richtwerte in Deutschland: ab 0,35 Mikrogramm pro Kubikmeter Raumluft muss sofort gehandelt werden. In der amerikanischen Studie lag die Belastung beim unsachgemäßen Aufräumen sogar bis zu 100-fach darüber.
Wie hoch ist die Belastung bei deutschen Lampenmodellen? Das Umweltbundesamt will Klarheit. Es beauftragt das Fraunhofer Institut in Braunschweig, zwei Lampenmodelle zu testen. Hier gibt es die Geräte und das Wissen, um solch feine Messungen durchzuführen.
Der Test wird in einer großen Metallkammer durchgeführt. Hier können sie genau steuern, wie viel Luft rein und raus darf. Sie simulieren ein relativ gut belüftetes Zimmer. Die Energiesparlampe leuchtet für eine Stunde, dann wird sie abgeschaltet. Durch den Betrieb ist das Quecksilber gasförmig geworden. Jetzt zerschlagen die Wissenschaftler die Lampe. Sie wollen wissen: wie hoch ist die Belastung im schlimmsten Fall – wenn niemand die Scherben wegräumt und das Fenster zu bleibt?
In bestimmten Abständen messen die Forscher. Das Ergebnis: nach 5 Minuten übersteigt die Quecksilberbelastung den Richtwert um das 5-fache, bei einer der beiden Lampen liegt sie nach 30 Minuten sogar 20-fach darüber. Welche Lampen sind denn unbedenklich? „Es gibt leider nicht die guten und die schlechten Lampen. Alle diese Lampen setzen Quecksilber frei und es ist auch nicht so, dass man aufgrund des Aufdrucks, dass die Lampe so und so viel Quecksilber enthält wissen könnte, ob sie das auch freisetzt. Auch eine Lampe mit einem kleinen Quecksilbergehalt kann also durchaus nennenswert Quecksilber freisetzen“, erklärt Studienleiter Erik Uhde vom Fraunhofer Institut in Braunschweig.
Was bedeutet das für den Verbraucher? Um genauere Empfehlungen geben zu können, müssen erst weitere Testreihen durchgeführt werden.
Das wird schwierig, denn das AUS für die Glühbirne ist längst eingeläutet. Noch dieses Jahr wird die 60 Watt Glühbirne vom Markt genommen. Der Verbraucher wird sozusagen zur Energiesparlampe gezwungen. Aber sollten wir, der eigenen Gesundheit zuliebe, zurück zur Glühbirne? „Nein, das ist sicher nicht vernünftig“, so Jochen Flasbarth vom Umweltbundesamt: „Die Glühbirne, die alte Glühbirne verschwendet in großem Umfang Energie. Gleichwohl muss man natürlich Bruch von Quecksilberlampen vermeiden. Wenn es doch passiert muss dieser Bruch schnellstmöglich beseitigt werden und insgesamt erwarten wir von der Industrie, dass sie auch bruchsichere Energiesparlampen auf den Markt bringt und mit einer längeren Perspektive ist es sicherlich vernünftig ganz auf Quecksilber zu verzichten.“
Eine kaputte Energiesparlampe birgt kein akutes Gesundheitsrisiko. Allerdings reichert sich Quecksilber im Körper an – deshalb am Besten jede Belastung vermeiden. Wer ganz sicher gehen will, sollte eine Lampe mit Bruchschutz nehmen: bei ihr geht nur die Schutzummantelung kaputt und die Energiesparlampe im Inneren bleibt ganz.
Autorin: Davina Weitowitz
Quelle: Verteilder C, HLV Info 012 vom 03.02.2011 Alfred Tittmann c/o Hessischer Landesverband Mobilfunksenderfreie Wohngebiete e.V.